Bad Hersfeld. Die Landesliga-Handballer des TV Hersfeld sind mit einem ungefährdeten 32:28 (16:10) bei der TG Wehlheiden in die neue Saison gestartet.
„Wir hatten uns vorgenommen, hier zu gewinnen. Wir haben das Spiel dann von Beginn an dominiert und konnten uns schnell weit absetzen“ - so lautete die Analyse von TVH-Trainer Dragos Negovan. Den klaren Worten war beim Blick auf den Spielverlauf der ersten Hälfte nichts hinzuzufügen. Nicht einmal führten die Gastgeber, bei denen der TVH in der Vorsaison noch unterlegen gewesen war. 2:2 stand es nach knapp fünf Minuten, dann machten die Gäste ernst. Dreimal Treffer durch Marco Kemmerzell, zweimal Peter Köpke, je einmal Michael Krause und Neuzugang Mark Petersen, dazu Rot gegen Wehlheidens Nicolas Bachmann - das waren die Ereignisse der folgenden sieben Minuten, die die Partie in der Tat vorzeitig entschieden.
Bad Hersfeld. Zweites Spiel – zweiter Saisonsieg: Die Handballer des TV Hersfeld sind in der Landesliga auf Kurs. Vor knapp 300 Zuschauern besiegte der Vizemeister den Aufsteiger HSG Twistetal in der Geistalhalle knapp mit 27:24 (11:10).
Sie fällt in einem äußerst spannenden und teilweise hochklassigen Landesliga-Spiel erst in den letzten drei Minuten. Bis dahin hat der überraschend starke Aufsteiger aus dem Waldecker Land mit seiner blutjungen Truppe überraschend Schritt gehalten. In der 56. Minute gleicht Rechtsaußen Jannik Bitter sogar noch einmal zum 24:24 aus.
Dann aber ist es der Jüngste auf dem Feld, der die Entscheidung herbeiführt. Erst trifft Fynn Reinhardt, der am Mittwoch 18 Jahre alt wird, zur Führung. Dann bedient er mit gutem Auge und noch feinerem Händchen Michael Krause, der vom Kreis zum 26:24 abschließt. Es ist Krauses siebter Treffer und die Krönung seiner starken Leistung. Weil der abermals gut aufgelegte TVH-Torhüter Tobias Kretz zuvor gegen Twistetals Besten, den Halblinken Heinrich Wachs (sieben Treffer) pariert, ist die Partie entschieden. Den umjubelten Schlusspunkt setzt Neuzugang Mark Petersen, der in seinem ersten Spiel in der Geistalhalle vor allem in der Abwehr zu überzeugen weiß, per Siebenmeter.
TVH: Kretz, Hüter; Deppe 2, Köpke 1, M. Krause 7, Kemmerzell 5, Förtsch, Koch, Petersen 2, Wiegel 3, A. Krause 3, Matthiessen, Reinhardt 4, Berger
Twistetal: P.Fingerhut, Mettenheimer, Ziegler - Fait, Isenberg 3/2, L.Fingerhut, Happe 2/1, Krouhs 4, S.Fingerhut 4/2, Bitter 3, Pohlmann 1, Wachs 7, Sturm
SR: Hildebrand/Loll - Z:300
Rote Karte: A.Krause (TVH) wegen dritter Zeitstrafe
Zeitstrafen: 10 - 10 Minuten
Siebenmeter: 5 (4) - 7 (4)
Ostheim. Handball-Landesligist TV Hersfeld hat erstmals in dieser Saison einen Punkt abgegeben. Die Mannschaft um Trainer Dragos Negovan kam im Auswärtsspiel in Ost-Mosheim über ein 22:22 (9:12)-Unentschieden nicht hinaus.
Zum Schluss mussten die Badestädter froh sein, überhaupt den einen Zähler ergattert zu haben. Denn sie lagen über weite Strecken der Partie in Rückstand. Nur in der Anfangsphase führten sie durch Tore von Kapitän Sven Wiegel und und Lars Matthiessen mit 3:1, dann holte OMO auf und lag sogar zwischenzeitlich mit fünf Toren in Front (11:6, 23. Minute). Der TVH kämpfte sich erst in der Schlussphase heran, den Ausgleich erzielte Kemmerzell. Dass die Hersfelder nicht so richtig in Schwung kamen, lag zum einen an der schwachen Chancenauswertung. Allein vier Tempogegenstöße habe man vergeben, zog Negovan ernüchtert Bilanz. Zum anderen kritisierte Negovan auch die Schiri-Ansetzung. Denn einer der beiden Spielleiter – Andreas Milke – hat beim Damenspiel zuvor auf der Ost-Mosheimer Bank gesessen – als Trainer. (wz)
Baunatal. Mit einer starken Leistung haben sich die Landesliga-Handballer des TV Hersfeld am Sonntagabend einen Auswärtssieg verdient: Im Spitzenspiel bei der HSG Baunatal setzte sich die Mannschaft von Trainer Dragos Negovan deutlich mit 33:22 (12:13) durch.
Vor allem in der zweiten Halbzeit spielten die Hersfelder wie aus einem Guss und setzten sich schnell ab. Vom 14:14 an legten die Gäste einen 7:0-Lauf hin und führten nach 40 Minuten dann schon nahezu uneinholbar. 21:9 (!) lautet das eindrucksvolle Ergebnis der zweiten 30 Minuten. „Wir haben super gespielt, aber in der ersten Halbzeit einfach zu viele Chancen ausgelassen“, berichtete Trainer Negovan zufrieden.
Bestnoten beim TVH verdienten sich Fynn Reinhardt (sieben Treffer) und Marc Förtsch (6). Neben einer starken Abwehr konnte sich der TVH auch auf Torhüter Tobias Kretz verlassen, dem Negovan eine überragende Leistung attestierte.
Übrigens: Die obligatorische Kiste Bier für den 30. Treffer muss diesmal Youngster Lukas Berger ausgeben.
TVH: Kretz, Hüter- Deppe 1, Köpke 4, M.Krause 2, Kemmerzell 4/2, Förtsch 6, Petersen 3/1, Wiegel 3, Reinhardt 7/1, A.Krause 1, Matthiesen 1, Berger 1
Bad Hersfeld. Eine Halbzeit lang war es ein hartes Stück Arbeit, danach eine Demonstration der Stärke: Handball-Landesligist TV Hersfeld hat die TSG Dittershausen mit einer 31:21 (13:10)-Packung nach Hause geschickt.
Weil Tabellenführer MT Melsungen II beim Remis gegen die HSG Baunatal überraschend Federn ließ, sind die Hersfelder nun punktgleicher Zweiter - ein einziges Törchen fehlte an Platz eins.
Doch nach einem so deutlichen Triumph hatte es lange nicht ausgesehen. Die agressive Deckung der Gäste unterband das Kombinationsspiel des TVH wirkungsvoll - während dieser in der eigenen zentralen Defensive mit den drei Hünen Fynn Reinhardt, Andreas Krause und Lukas Berger die Schotten dichtmachte und davon profitierte, dass bei Dittershausen das Flühelspiel lahmte.
Doch weil die Hersfelder selbst klarste Chancen zunächst liegenließen, drehten die Gäste einen 3:5-Rückstand sogar in eine 6:5-Führung um (18.). Ausgerechnet in Unterzahl machte es dann „klick“ im Spiel des TVH. Trainer Dragos Negovan hatte zudem mit der Hereinnahme von Michael Krause am Kreis und Philipp Koch auf Rechtsaußen ein glückliches Händchen bewiesen: Beide trafen in den folgenden Minuten, und flugs waren die Hausherren auf 9:6 (22.) und 12:9 (27.) davongezogen. „Da ist unser Angriffsspiel präziser geworden“, bekannte Trainer Dragos Negovan. Lukas Berger stellte mit dem 13:10 eine Sekunde vor der Pause den Halbzeitstand her.
Und danach ging die Post ab. Der TVH drehte, nun unter Regie des zuvor nur zeitweise eingesetzten Marco Kemmerzell, auf. Der machte drei Tore. Gegen die etwas erlahmende Gästeabwehr kamen die Hersfelder besser in den Positionsangriff. Und hatte vor der Pause schon Torwart Tobias Kretz ausgezeichnet gehalten, so brachte sein Kollege Kai Hüter nach dem Wechsel die Dittershäuser vollends zur Verzweiflung. Elf Minuten lang blieb der Gast gänzlich ohne Torerfolg. Beim 19:11 (42.) war längst alles klar. Philipp Koch gelang ein Traumtor zum 24:14, als er Kai Hüters Abwurf übers ganze Spielfeld aufnahm und TSG-Torwart Pascal Glöckner aus vollem Lauf überlupfte. Der verabschiedete sich dann vorzeitig: Bei einem völlig übermotivierten Abwehrversuch traf er den durchgebrochenen Marc Förtsch im Gesicht (52.) - Rot. „So darf er da nicht hingehen“, urteilte Dragos Negovan. Dem TVH-Coach gefiel nicht nur die stark verbesserte Chancenausbeute, sondern auch die Tatsache, das der gesamte Kader Spielanteile bekam.
Die Hersfelder sind jedenfalls gerüstet für das Heimspiel gegen den Tabellendritten Großenlüder/Hainzell nächsten Samstag und die Partie in Melsungen eine Woche später.
TVH: Kretz (1.-30., 56.-60.), Hüter (31.-55.) - Deppe, Köpke (2), M. Krause (5), Kemmerzell (8/2), Förtsch, Koch (6), Petersen (8/2), Wiegel, Reinhardt (1/1), A. Krause (3), Kromm (2), Berger (2).
Dittershausen: Glöckner (1.-52.), Sonnenschein (53.-60., 1) - Ja. Braun (1), Gerlach (2), Jentzsch, Ju. Braun (2), Stein (1), T. Poppenhäger (8/4), Kessler (2), F.-M. Poppenhäger (1), M. Siebert, D. Siebert (1), Zimmermann, Reinbold (2).
Von Rainer Henkel
Bad Hersfeld. Die Handballspieler des TV Hersfeld und deren Fans hatten am Samstagabend allen Grund zum Jubeln. Mit einer bärenstarken Vorstellung vor rund 450 Zuschauern in der Bad Hersfelder Geistalhalle bezwangen die Lullusstädter im Topduell der Landesliga den Dritten Großenlüder/Hainzell mit 28:23 (14:7). Und untermauerten mit diesem eindruckvollen Sieg ihre Titelambitionen.
Selten haben die Zuschauer ihr Team so stark auftrumpfen sehen wie an diesem Abend. Die Mannschaft spielte von der ersten bis zur letzten Sekunde wie aus einem Guss. Allen voran Kai Hüter. Hersfelds Keeper war an diesem Abend erneut ein Teufelskerl zwischen den Pfosten. Ob die Dimmerling-Brüder Benedikt, Lukas oder Henrik, ob Michael Blinzler oder Dominik Malolepszy – jeder Großenlüderer Spieler hatte an diesem Samstagabend sein „Hüter“-Deja-vu. Immer wieder stellte der Torwart den gegnerischen Angriff vor Probleme. Und wenn nicht, dann war bei Großenlüder auch oft Pfosten und Latte im Weg.
So war es nicht verwunderlich, dass die Hausherren loslegten wie die Feuerwehr. Nach elf Minuten stand es bereits 6:1, nach 22 Minuten 10:5. Zu den besten Spielern in der ersten Hälte gehört auch Mark Petersen, dem drei blitzsaubere Treffer von der Rückraum-Mitteposition gelangen. Kurz vor der Pause waren die Hersfelder schon mit acht Toren auf und davon. „Läuft“, sagte Werner Hampe in der Halbzeit. Und der TVH-Verantwortliche ergänzt: „Und zwar besser als wir es uns gedacht haben.“ Der Partie drohte in der 34. Minute (Stand: 17:9) sogar die große Langeweile. Doch den Gästen muss man zugute halten, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt aufgaben. Durch eine offensivere Deckungsvariante erarbeiteten sie sich wieder Vorteile. 17:10, 17:11, 17:12, 17:13 – als die Hersfelder fast vier Minuten ohne Torerfolg blieben, pirschte sich der Gast durch Treffer von Blinzler, Lukas Dimmerling und Malolepszy wieder heran. Urplötzlich war die Spannung wieder zum Greifen.
In diesem Moment wechselte Dragos Negovan die Youngster Fynn Reinhardt und Lukas Berger ein. Und die Talente bewiesen nicht nur Können, sondern auch Nervenstärke. Bei ihren Toren wurden sie mit Beifall auf offener Szene bedacht. Reinhardt Sprungwurf zum 18:13 war genauso sehenswert wie Bergers Wurf in den Winkel nach einer Drehung und einem Wackler vor der Abwehr. Auch die weiteren Nachwuchsakteure wie Jonathan Kromm und Marc Förtsch wussten zu überzeugen. Kromm war mit fünf Toren sogar der beste TVH-Torschütze. Den Talenten gehörte die Schlussphase. „Wir haben heute wieder eine souveräne Abwehr gebaut. So haben wir Großenlüder zu vielen Fehlern gezwungen und sind selbst zu einfachen Toren gekommen“, sagte Negovan zum Schluss nicht ohne Stolz.
Melsungen. Jubel hier, Frust dort: Nach dem Schlusspfiff des Topduells der Handball-Landesliga formierten sich die Melsunger Spieler zum Kreis und riefen: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey ..."
Sie hatten zwar das Spitzenspiel in der Melsunger Stadtsporthalle mit 29:33 (11:19) verloren. Aber in der zweiten Hälfte nach einer starken Aufholjagd ein schlimmeres Debakel vermieden. Denn das lag nach einem 13-Tore-Rückstand in der Luft. Kai Hüter blickt mit etwas Wehmut auf die letzten 20 Minuten der Partie zurück. „Wenn das Spiel vielleicht noch fünf Minuten länger gedauert hätte, dann hätten wir den Spieß tatsächlich noch gedreht,“ sagt der Keeper. Die Mannschaft würde das Positive mitnehmen, so Hüter weiter. Und das war eben dieser Acht-Tore-Lauf. Von 16:29 holte der TVH auf 24:29 auf. Hüter: „Plötzlich lief es bei uns. Auch deswegen, weil bei Melsungen nichts mehr ging. Die waren platt.“
Offensichtlich hatte die erste Halbzeit die Gastgeber Kraft gekostet - zuviel Kraft. Denn da war Melsungen noch die spielbestimmende Mannschaft, führte die Hersfelder nach allen Regeln der Handball-Kunst vor. Der Gast, der Andreas Krause und Jonathan Kromm wegen Krankheit entbehren musste - dafür war Lars Matthiessen wieder nach 14 Tagen Schichtarbeit an Bord - bekam kaum Luft zum Atmen. „Wir haben vor allem in der Abwehr keinen Zugriff bekommen“, stellte Hüter fest. Max Pregler sowie Eugen Gisbrecht und Außenspieler Vlad- Alexandru Avram spielten die TVH-Deckung ein- ums andere Mal aus.
Von 8:5 über 12:7 zogen die Melsunger bis zur Pause auf 19:11 davon. Nach dem Wechsel schienen alle Dämme zu brechen. Der TVH schien sich aufgegeben zu haben. 14:27 stand in der 42. Minute auf der Anzeigentafel. Den gequält klingenden Zwischenruf ihres Ex-Kollegen Christian Rohde schienen die TVH-Spieler auf dem Parkett gehört zu haben: „Mensch, macht was. Ich kann euch doch nicht verlieren sehen.“
Die Hersfelder schafften tatsächlich die Aufholjagd. Zum Schluss gab es sogar Beifall der zahlreich mitgereisten Hersfelder Zuschauer. „Das fand ich ganz große Klasse, dafür bedanken wir uns nochmal ganz herzlich“, sagt Hüter. Unter den Fans war auch Matthias Deppe, der Trainer der Großenlüderer Mannschaft, die am vergangenen Wochenende klar beim TVH verlor und am kommenden Melsungen empfängt. Klar, dass der TVH dannl Deppe und Großenlüder die Daumen drückt.
Von Hartmut Wenzel
Michael Krause stufte den Erfolg in Guxhagenam Sonntagmorgen als „dreckigen Sieg“ ein. „Es war ein heißer Tanz, eine enge Kiste. Beide Mannschaften gingen hohes Tempo“, berichtete der Kreisläufer. Die Gäste hatten bis in die zweite Hälfte hinein Mühe, mit dem Aufsteiger Schritt zu halten. Dragos Negovan war vor allem mit der Abwehrleistung in Hälfte eins nicht sonderlich zufrieden. „Wir haben bis zur Pause 22 Gegentore kassiert. Das ist eindeutig zuviel“, zog der Trainer Bilanz. Vor allem, so fügt Negovan an, habe sein Team die Rückraumschützen Jannis Kothe, Niklas Vaupel und Julian Lanatowitz nicht in Griff bekommen. „Sie haben uns das Leben ganz schön schwer gemacht.“
Aber die Hersfelder behielten die Nerven, als das Spiel zu kippen drohte. Als in der 32. Minute der TVH nur noch mit vier Feldspielern auf dem Hallenboden stand, schien sich die Waage zu Gunsten Körles zu neigen. In dieser Phase waren es erneut die Talente, die für ihre Mannschaft die Kastanien aus dem Feuer holten.
Mit neun Toren war Kreisläufer Marc Förtsch der Beste im Team, Fynn Reinhardt traf dreimal, Jonathan Kromm zweimal und Janis Deppe einmal. Stark auch Mark Petersen, der siebenmal einlochte. Philipp Koch und Lukas Berger warfen die Hersfelder in Hälfte zwei erstmals beim Stande von 29:28 und 30:28 (beide 44. Minute) in Front – von da an lief es wieder für den Gast, der wieder auf einen starken Kai Hüter im Tor bauen konnte. Nach einem Timeout zogen die Hersfelder sogar auf vier Tore davon.Der Vorsprung schmolz aber in den Schlussminuten noch einmal auf zwei Tore zusammen. Vor allem weil die Jugendspieler sehr gut waren, gewann Negovan diesem knappen Auswärtssieg viele positive Aspekte ab. Der Coach war unter dem Strich zufrieden: „Als es anfangs der zweiten Halbzeit kritisch wurde, haben sie das Spiel gemacht.“
Körle/Guxhagen: Lengemann/Ebert - Ludwig, Schlüter 1, Imke 6, Kördel 1/1, Ju. Lanatowitz 5, Ploch, Jan. Lanatowitz 4/3, Kothe 7, Griesel 1, Schröder 2, Vaupel 8.
TV Hersfeld: Kretz/Hüter - Deppe 1, Köpke 2, M. Krause 1, Kemmerzell 5/3, Förtsch 9, Koch 2, Petersen 7, Wiegel, F. Reinhardt 3, A. Krause 3, Kromm 2, Berger 2.
Von Hartmut Wenzel
Bad Hersfeld. Die Handballer des TV Hersfeld besiegten am Samstag im Heimspiel der Landesliga Nord das abstiegsbedrohte Team aus Hofgeismar/Grebenstein mit 26:22 (15:7). Die Lullusstädter, die damit den zweiten Platz festigten, vergaßen aber vornehmlich in der Schlussphase, die Bilanz etwas aufzuhübschen. Der Erfolg hätte eigentlich deutlich höher ausfallen müssen.
Dragos Negoan war denn auch nicht ganz zufrieden. „In der Endphase haben wir einfach zuviele Geschenke vergeben. Wir waren da auch wenig aggressiv in der Abwehr. Aufgrund der Endphase haben die Jungs aber wenigstens gespürt, dass ein Handballspiel 60 Minuten dauert und nicht 45 – ohne das es letztendlich weh getan hat“, bilanzierte der TVH-Trainer, der gleich nach dem Abpfiff die Aufmerksamkeit auf die nächste Auswärtspartie in Fuldatal/Wolfsanger, die auch gleichzeitig die letzte in diesem Jahr ist, richtete. „Diese Aufgabe wird wesentlich schwieriger.“
Selbst die Hersfelder Akteure übten zum Schluss deutliche Selbstkritik. „Die hätten wir eigentlich aus der Halle schießen müssen. Wie Eschwege“, sagte Marc Förtsch. Der Kreisläufer markierte das letzte Tor an diesem Abend. So blieb es bei einem für den Gegner sehr moderaten Ergebnis.
Der Spielverlauf ist schnell erzählt. In der Anfangsphase tat sich der Tabellenzweite noch etwas schwer, lag mit zwei Toren hinten. Nach dem Zwischenstand von 5:5 zogen die Hersfelder auf und davon. Zur Pause (15:7) gingen sie schon mit acht Toren in Front. In der 40. Minute war der Vorsprung auf zehn Tore ausgebaut. (21:11). Sehr stark: die Abwehr hinter einem sicheren Torhüter Tobias Kretz, der gleich drei Siebenmeter parierte. Seine wohl akrobatischste Glanzparade zeigte er beim 6:5, als er einen abgefälschten Ball am Boden liegend von der Linie kratzte.
Angesichts des sicheren Sieges schalteten die Gastgeber gleich mehrere Gänge zurück, sodass es Hofgeismar leicht fiel, sogar auf vier Tore aufzuschließen, ohne dass der Sieg in Gefahr geriet. Gästecoach Stefan Böttcher lobte Einsatz und Willen seines Teams: „Angesichts der zahlreichen Verletzten kann ich dem jungen Team nur ein Lob aussprechen.“ Glück für den TVH: Viele Bälle Hofgeismars landeten an diesem Abend auch an Pfosten und Latte. Ein Extra-Lob hatte sich auch Hersfelds Michael Krause verdient. Der Kreisläufer war mit acht Toren nicht nur einer der besten Torschützen seines Teams, sondern er sorgte mit einem Trick – er ließ sich mit dem Rücken zum Tor fallen und warf den Ball über die Hand auf das Tor – für Höhepunkte.
Bad Hersfeld. Die Handballer des TV Hersfeld haben das Jahr 2017 mit einem 32:26 (15:14)-Erfolg bei der HSG Fuldatal/Wolfsanger beendet.
Sie überwintern nun auf dem zweiten Tabellenplatz, einen Punkt hinter Spitzenreiter Melsungen II und zwei Zähler vor dem einzig weiteren ernsthaften Rivalen um die Meisterschaft, der HSG Großenlüder/Hainzell.
„Ich muss der Mannschaft ein Riesen-Kompliment machen“, sagte TVH-Trainer Dragos Negovan. „Es ist immer schwer, die Jungs zu motivieren im letzten Spiel des Jahres.“
Der Start war alles andere als optimal für seine Mannschaft. 5:3 führten die Gastgeber nach zehn Minuten, 7:4 stand es in Minute 13, 11:7 gar nach 20 Zeigerumdrehungen. „Wir haben in der Anfangsphase lange gebraucht, um Sicherheit zu bekommen“, so Negovan: „Wir haben zu viele Chancen vergeben, waren nicht konsequent genug.“
Ab Minute 20 lief es jedoch besser. In der 25. Minute glich Peter Köpke zum 12:12 aus, zwei Minuten später gelang Sven Wiegel die erste Führung. Es entwickelte sich eine Partie, die fast eine Viertelstunde lang auf des Messers Schneide stand. Die Hersfelder hatte ihre liebe Mühe mit dem Fuldataler Philipp Scholz, dessen Treffer es verhinderten, dass die Gastgeber den Anschluss verloren - und hatten ihrerseits Glück, dass Marc Petersen eine ganz starke Phase erwischte und seinerseits viermal in kürzester Zeit zulangte. Der letzte dieser vier Treffer war das 22:19 nach 42 Minuten - und langsam aber sicher verschoben sich die Kräfteverhältnisse auf dem Parkett endgültig. Youngster Fynn Reinhardt stellte auf 26:21 (53.) - das war die Vorentscheidung.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit die Chancen besser genutzt. Die Abwehr hat es sehr gut gemacht, ist lange Wege gegangen - das war der Schlüssel zum Erfolg“, kommentierte Dragos Negovan.
TVH: Kretz, Hüter - Deppe, Köpke (2), M. Krause, Kemmerzell (8), Förtsch (2), Koch, Petersen (7), Wiegel (5), Reinhardt (3), Krause (4), Kromm (1), Berger
Bad Hersfeld. Der TV Hersfeld bleibt im Handball die Nummer eins im Kreis. Im Derby der Landesliga gelang den Lullusstädter ein klarer 31:26 (15:10)-Erfolg gegen die TG Rotenburg.
Vorweg: Dieses Duell war im Vergleich zu anderen Derbys kein besonderer Leckerbissen. Mehr als 500 Zuschauer sahen eher ein zähes Ringen beider Teams um den Sieg, richtig Stimmung kam nur gegen Ende auf. „Wir haben zwei Punkte geholt, Mund abputzen und gut so“, sagte auch Dragos Negovan nach dem Abpfiff. Nur für die kämpferische Leistung vergab der TVH-Trainer gute Noten: „Der haben wir es zu verdanken, dass wird den Gegner jederzeit im Griff hatten.“ Sein Gegenüber Robert Nolte musste eine klare Niederlage eingestehen: „Der TVH war das deutlich bessere Team.“
Nur Anfangs der beiden Halbzeiten rüttelten die Rotenburger am Thron der Hersfelder. Obwohl Tomasz Balic verletzungsbedingt im Rückraum fehlte, hatten die Gäste einige unangenehme Überraschungen parat. Zum Beispiel hatte sich Cica Drazen sehr schnell auf den Hersfelder Rückraum eingestellt. Der TGR-Keeper angelte sich besonders die Würfe von Andy Krause.
Und im Angriff begann die TGR mit Nils Gerlich auf Rechtsaußen. Das 19-jährige Talent sorgte dafür, dass der Gast sogar mit 3:2 und 4:3 in Front ging. Und die Torfolge bis zum 6:6 ausgeglichen blieb. Aber die Hersfelder konterten einmal mehr mit ihrer Erfahrung. Marco Kemmerzell und Kai Hüter waren bei ihnen die besten Akteure. Kemmerzell war im Rückraum Vollstrecker und Anspielstation in einem. Ihm gelangen diesmal elf Tore – eins schöner als das andere. Kemmerzell, Krause und auch Lars Matthiessen sorgten dafür, dass die Hausherren bis zur Pause mit fünf Toren (15:10) in Führung gingen.
Und Keeper Hüter bewahrte in Hälfte zwei mit einigen Glanzparaden davor, dass Rotenburg noch stärker herankam. Denn der Gast schloss nach einigen Tempogegenstößen, die vor allem Marcus Einhorn und Philip Debus verwandelten, auf. Die Entscheidung fiel dann in der 48. Minute.
Jannis Deppe hatte die Hersfelder Farben mit 23:20 in Front geschossen, da lief Einhorn ein Konter. Doch Hüter war auf dem Posten und konnte noch im Fallen parieren. Im Gegenzug gelang den Hersfeldern der schönste Spielzug. Kemmerzell passte Mark Petersen in den Lauf und der legte Fynn Reinhardt auf, der mit einem satten Treffer das 25:10 schoss – der Rotenburger Widerstand war gebrochen.
TV Hersfeld: Kretz, Hüter - Deppe (2), Köpke, M. Kause, Kemmerzell (11), Förtsch (2), Koch (1), Petersen (3), Wiegel (2), F. Reinhardt (2), A. Krause (6), Matthiessen (2), Kromm
TG Rotenburg: Drazen, Dick - Harbusch, Eimer, Einhorn (10), Gerlich (4), Debus (3), Golkowski (3), Balic (1), Ebenhoch (1), Holl (1), Janotta (3),
Z: 550, SR: Kreile/Janzon, Zeitstrafen: 2/0. Siebenmeter: 3/3 - 5/4
Bad Hersfeld. Pflichtaufgabe erfüllt: Handball-Landesligist TV Hersfeld hat am Samstagabend die TG Wehlheiden mit 35:30 (18:17) bezwungen. Nicht mehr und nicht weniger. Die von Trainer Dragos Negovan eingeforderte überzeugende Leistung blieb der Tabellenzweite trotz seines sechsten Sieges in Folge aber schuldig.
Deshalb war der Rumäne nach Spielschluss auch nicht sonderlich zufrieden. „Dass Positive ist, dass wir wieder gewonnen haben. Das zählt letztendlich. Aber wir haben überhaupt keine gute Abwehr gespielt und auch mit der Einstellung und Körpersprache der Jungs bin ich nicht einverstanden“, bilanzierte Negovan. Ein Sonderlob verteilte der Coach an die Youngster Fynn Reinhardt (18) und Jannis Deppe (19), der sein bislang stärkstes Spiel für den TVH absolvierte. „Die beiden Jungs waren die Stärksten heute“, meinte er. Reinhardt war mit sieben Treffern bester Werfer der Hersfelder, Deppe machte viel Alarm über Linksaußen und traf immerhin viermal.
Wann würde Wehlheiden wohl einbrechen, fragten sich die etwa 250 Zuschauer in der Geistalhalle. Und warteten – und warteten. Bis zur 50. Minute hielten die überraschend frechen und spielfreudigen Kasseler Schritt, gingen sogar noch einmal mit 25:24 in Führung. Dann aber legte der TVH einen 7:1-Lauf hin und setzte sich entscheidend auf 31:26 ab, wobei Deppe mit drei Treffern glänzte. Besonders schön die Treffer 27 und 28. Zunächst traf Sven Wiegel im Fallen mit der Rückhand, dann profitierte Deppe am Kreis von einem großartigen Rückhand-Anspiel Reinhardts. Und endlich einmal sah man Emotionen und Körpersprache. Aber warum erst jetzt?
„Ich hatte heute schon beim Aufwärmen das Gefühl, dass einige nicht so richtig bei der Sache sind“, verriet Torwart Kai Hüter später. Und legte noch nach: „So wie wir die Woche über trainieren, so spielen wir auch. Da müssen wir uns nicht wundern, wenn wir bald die Halle leer spielen“, ärgerte sich der Routinier. Der 38-Jährige hatte Tobias Kretz, der diesmal kaum einen Ball zu fassen bekam, bereits nach zehn Minuten abgelöst und seine Mannschaft mit einigen Paraden und lautstarken Anweisungen („Wollen wir jetzt vielleicht auch mal Abwehr spielen?“) in die Spur gebracht.
Erst beim 12:11 glückte den Gastgebern die erste Führung – absetzen konnte sich der TVH aber weder vor noch nach der Halbzeit. In der Abwehr zu unaufmerksam und langsam, im Angriff viel zu oft mit Einzelaktionen – so präsentierten sich die Blau-Weißen am Samstagabend.
„Wenn wir am nächsten Sonntag in Twistetal so spielen, werden wir es sehr schwer haben“, sagte Dragos Negovan. Wohlwissend, dass man als Tabellenzweiter auf ziemlich hohem Niveau klagt.
TV Hersfeld: Kretz (1-9.), Hüter (9.-60.) - Deppe (4), Köpke, M. Krause, Kemmerzell (5/4), Förtsch (1), Petersen (3), Wiegel (3), Reinhardt (7), A. Krause (6), Matthiessen (3), Kromm (3).
Wehlheiden: Diederich, Schengel - Rudolph 5, Muth 2, Kutzner 5, Lausch 1, Geßner 6, Reinbold 1, Gunkel, Bachmann 2, Kühn 2, Winterhoff 6/4
Korbach. Handball-Landesligist TV Hersfeld hat das Auswärtsspiel in Korbach bei der HSG Twistetal gewonnen. Der Sieben um Trainer Dragos Negovan gelang ein knapper 33:31 (16:15)-Erfolg. 39 Sekunden vor Schluss stand es noch unentschieden – 31:31. Dann aber trafen noch Andy Krause und Jonathan Kromm zum Endstand. Und damit auch zum Sieg.
Dragos Negovan war hinterher sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, in der neben Michael Krause auch Phlipp Koch fehlte. „Twistetal war genau wie im Hinspiel der erwartet schwere Gegner“, resümierte der Trainer, der erneut ein großes Lob an die Jugendspieler verteilte. „Fynn Reinhardt hat seine Sache erneut gut gemacht obwohl er am Samstag bei der A-Jugend durchgespielt hat.“ Auch von Jannis Deppe war der Trainer wieder sehr angetan.
Der Spielverlauf war über die gesamte Spieldistanz sehr eng. Der TVH führt in Hälfte eins stets mit einem Tor. Aber als Marco Kemmerzell kurz vor dem Wechsel die Rote Karte erhielt – Negovan: „Das war eine Kleinigkeit. Normalerweise hätte es dafür noch nicht einmal eine Zeitstrafe gegeben.“ – war der Spielfluss unterbrochen. In der zweiten Hälfte gerieten die Hersfelder auch einmal in Rückstand, von dem sie sich aber schnell erholten. Aber auch ein Vier-Tore-Vorsprung der Lullusstädter hatte keinen Bestand.
TVH: Kretz/Hüter - Deppe (5), Köpke (2), Kemmerzell (1), Förtsch (6), Petersen (10/3), Wiegel (1), F. Reinhardt (3/1), A. Krause (4), Matthiessen, Kromme (1)
Bad Hersfeld. Die Revanche gegen Ost-Mosheim ist geglückt. Die Handballer des TV Hersfeld haben sich im Rückspiel der Landesliga Nord vor eigenem Publikum für das Unentschieden im Hinspiel mit einem 31:24 (18:14)-Erfolg rehabilitiert.
Die Pflichtaufgabe wurde souverän gelöst. Ausschlaggebend war der Zwischenspurt kurz vor und nach der Pause, als die Hersfelder von 13:12 (23. Minute) auf 18:14 zur Pause und dann auf 22:16 davonzogen (40.). In dieser Phase stand die Abwehr der Hersfelder goldrichtig. Sie nötigte dem Gast einen Fehlversuch nach dem anderen ab. Angesichts des Sieges, der in der zweiten Hälfte nie in Gefahr war, ließen sich die Hersfelder danach noch zu einigen Kabinettstückchen hinreißen, die mit Beifall auf der Tribüne bedacht wurden.
Zum Beispiel Jannis Deppes Wurf von Linksaußen ins kurze (!) Eck, wobei nicht einmal die berühmte Zeitung zwischen dem Knie von Ost-Mosheims Keeper Stephan Wicke passte. Oder Philipp Kochs fulminanter Tempogegenstoß zum 30:22. Oder die Glanzparaden von Tobi Kretz, der auch zwei Siebenmeter entschärfte, oder, oder ...
Auch wenn zum Schluss ein deutlicher Erfolg auf der Anzeigentafel prangte, wollte Dragos Negovan seiner Mannschaft diesmal keine Bestnote geben. „Es war eine ausreichende Leistung“, sagte Hersfelds Trainer. Um auch gleichzeitig anzufügen, dass die Vorbereitung nur schleppend verlaufen war.
Krankheitsbedingt fehlten im Training in den letzten Tagen Marc Förtsch, Andy Krause und Fynn Reinhardt, Lars Matthiessen musste arbeiten. Negovan: „Ich wusste am Donnerstag noch nicht, wen ich aufstellen sollte.“ nichtsdestotrotz lieferte Reinhardt auch wieder ein starkes Spiel ab. Er war mit sechs Toren zusammen mit Marco Kemmerzell (9 Tore) einer der besten Werfer.
Krause trifft per „Flinker Pfote“
Auch Kreisläufer Michael Krause überzeugt mit sechs Treffern. Einmal gelang ihm sogar mit seinem Lieblingswurf, der „flinken Pfote“ – mit dem Rücken zum Tor über die Schulter – ein Treffer. Sein Gegenüber Mario Lubadel musste Uwe Findeisen entbehren, der sich im Spiel gegen Baunatal zwei Rippen gebrochen hatte.
Der Ex-Hersfelder Jan-Uwe Berz, der sich nach seiner Zeit in Rotenburg und in Alsfeld inzwischen daran gewöhnt hat, sich in der Geistalhalle in der Gästekabine umzuziehen, führte die Niederlage seines Teams auf die vielen technischen Fehler zurück.
In Hersfeld zu verlieren, sei nicht so schlimm. „Damit mussten wir rechnen. Wenn wir hier gewonnen hätten, wären das Bonuspunkte gewesen. Unser Blick gilt dem Klassenerhalt. Unser Blick muss den kommenden Gegnern gelten.
Wanfried. Eigentlich hatte das Spitzenspiel der Handball-Landesliga zwischen Wanfried und Hersfeld keinen Sieger verdient. Am Ende erwiesen sich die Gäste vor etwa 300 Zuschauern aber als etwas cleverer und bleiben mit dem 20:19-(10:6)-Erfolg im Rennen um den Titel, während der VfL nach zuletzt acht Siegen in Serie erstmals wieder das Parkett als Verlierer verlassen musste. Wir haben den Spielfilm der Partie vom Samstag:
1. bis 15. Minute
Von Beginn an war klar – es wird ein Spiel der Abwehrreihen, hinter denen mit Sebastian Krause (VfL) und Kai Hüter (TVH) zudem zwei bärenstarke Torleute standen. Etwas besser starteten die Gastgeber in das Spiel zweier Teams auf Augenhöhe, denen der gegenseitige Respekt deutlich anzumerken war. Nach dem 2:0 für den VfL erzielte der starke Youngster Fynn Reinhardt den ersten Treffer für die Gäste, ehe Michael Krause (10.) ausglich. Aber auch das Manko des VfL war früh sichtbar: Nicht nur, dass Vladimir Djuric einen Siebenmeter verwarf, weitere glasklare Chancen wurden ebenfalls vergeben und so stand es nach einer Viertelstunde 3:3.
16. bis 30. Minute
Die Gäste gingen erstmals in Führung, doch die Gastgeber zogen nach. In der Endphase der ersten Halbzeit zog das Schiedsrichtergespann Groß/Lukas (Bruchköbel) den Unmut der Zuschauer auf sich. Einige kaum nachvollziehbare Entscheidungen gegen den VfL und in diesem Zusammenhang kurz nacheinander Zeitstrafen gegen Milosavljevic (26.) und Krause (27.) brachten die Hausherren etwas aus dem Tritt, so dass es plötzlich 6:10 stand.
31. bis 45. Minute
Es blieb das Spiel der Abwehrreihen. Die Brombeermänner zeigten tolle Moral und waren nach drei Treffern in Folge beim 9:10 (37.) zurück. Beim 13:13 (42.) schien die Partie zu kippen, doch Djuric verpasste es, mit einem Siebenmeter die VfL-Führung zu erzielen. So ging es mit einem Remis in die Schlussphase.
46. bis 60. Minute
Bei 15:15 (48.) stand die Partie weiter auf des Messers Schneide, ehe das eintrat, was Wanfrieds Trainer Stefan Schröder am Ende als einziges am Auftritt seines Teams zu kritisieren hatte. „Wir haben einfach zu viele klare Chancen vergeben“, trauerte er den sehr guten Möglichkeiten hinterher, die im Umkehrschluss durch die Gäste bitter bestraft wurden. Als Fynn Reinhardt mit seinem siebten Tor das 17:20 (56.) erzielte, war die Partie entschieden – auch wenn der VfL am Ende noch etwas Ergebniskosmetik betrieb. DAS SAGT
VfL: Degenhardt, Krause, Werner - Milosavljevic 1, Lippold 2, Ebel, Schröder, Djurig 6/2, Weiß 1, Schneider, Nemenco 6/1, Wehr, Stradal 3.
TVH: Hüter, Kretz - Deppe, Köpke, M.Krause 4, Kemmerzell 5/2, Hampe, Petersen 2/2, Wiegel 1, Reinhardt 7, A.Krause, Kromm 1
Bad Hersfeld. Die Handballer des TV Hersfeld sind am Samstag im übertragenen Sinne ausgerutscht. Gegen die HSG Baunatal kassierte der Zweite der Landesliga in der Geistalhalle beim 30:38 (12:19) die erste Heimniederlage in dieser Saison.
Und die fiel vollauf verdient aus. Denn sowohl in Abwehr als auch im Angriff erreichte an diesem Samstag keiner der Hersfelder Akteure Normalform. „Wir haben einfach ein ganz schlechtes Spiel gezeigt“, gestand Dragos Negovan ein. Und im gleichen Atemzug fügte der TVH-Trainer an: „Das hat heute auch etwas mit Selbstüberschätzung zu tun gehabt.“
Dass die Hersfelder es diesmal nicht mit einem einfachen Gegner zu tun hatten, bekamen sie schon in den Anfangsminuten zu spüren. Baunatal, das wegen der hohen 22:33-Niederlage im Hinspiel doppelt motiviert und auf Revanche aus war, nutzte schnell die Lücken in der Hersfelder Deckung, die sich diesmal in großer Zahl auftaten. 3:1, 6:3 und 8:3 führte der Gast schon in Hälfte eins – verwundert rieben sich die Zuschauer, die ein wenig später gekommen waren, die Augen.
Überragender Keeper
Besonders Max-Malte Wagenführ narrte die Hersfelder Deckung ein ums andere Mal. Insgesamt neun Tore schoss der ballgewandte Linksaußen der HSG. Nicht viel schlechter waren die Rückraumspieler Lennart Kusan mit neun Toren sowie Christian Vogt, der achtmal ins Schwarze traf. Überragend war jedoch Max Henkel. Der Gästetorhüter brachte die Hersfelder, die diesmal nur wenige Angriffe gut auspielten, immer wieder zur Verzweiflung. Auch bei Siebenmetern blieb er Sieger, zweimal rettete er gegen Marco Kemmerzell, als der vom Punkt aus antrat.
Spätestens zur Halbzeit war jedem klar, dass eine Wende eine deutliche Leistungssteigerung beinhalten müsste. Und zunächst schien es so, als ob die Hersfelder die Partie tatsächlich noch biegen könnten. Für Tobias Kretz, der zwar gut hielt, aber einen unglücklichen Tag erwischt hatte, ging Kai Hüter zwischen die Pfosten. Letztendlich hatte auch er Pech.
Und Negovan änderte nach der zweiten Auszeit die Abwehrformation. Das half zunächst noch: Die Hersfelder holten auf und verkürzten auf 23:27 (43.). Dabei fiel das wohl schönste Hersfelder Tor, als Kemmerzell auf Peter Köpke passte und der mit einem tollen Wurf durch die Beine des Gegenspielers Jannis Deppe bediente, der Henkel mit einem Tor ins Kurze Eck überwandt.
Doch jetzt bremsten sich die Hersfelder mit schwachem Abschluss selbst aus. Rechtsaußen Philipp Koch, mit acht Toren noch der beste Hersfelder, zielte in der Schlussphase genauso vorbei und traf den Pfosten wie Kemmerzell, Lars Matthiessen oder auch Andy Krause. Diesmal tanzte zum Schluss Baunatal im Kreis – die TVH-Spieler beeilten sich, in die Kabine zu kommen.
Aufs Konto von Marco Kemmerzell (8/2), Andreas Krause (7) und Lars Matthiessen (7) gingen dabei mehr als die Hälfte der Hersfelder Treffer. Trainer Dragos Negovan mochte das Trio aber nicht herausheben: „Das war eine geschlossene und gute Mannschaftsleistung von uns.“
Die Zuschauer sahen ein schnelles Spiel, in dem es hin und her ging. Nach anfänglichem Rückstand (1:3/4.) fingen sich die Gäste, bis zum 15:15 (28.) blieb das Duell völlig ausgeglichen. Zwei Treffer von Andy Krause und Peter Köpke bescherten dem TVH die Pausenführung, die er bis auf 20:16 (33.) und 24:20 (37.) ausbauen konnte.
Doch Großenlüder war noch nicht geschlagen. „Sie haben auf eine aggressive 4:2-Formation umgestellt und so nochmals den Ausgleich erzwungen“, beschreibt Negovan den Spielverlauf. Bis zum 27:27 (47.) musste seine Mannschaft um den Erfolg zittern, ehe sie die Gäste nach eigenen taktischen Korrekturen wieder in den Griff bekam. Beim 34:30 sechs Minuten vor der Schlusssirene war das Spiel entschieden; der TVH gab die Führung nun nicht mehr her.
„Das war ein entscheidender Schritt in Richtung Platz zwei“, lobte Negovan seine Mannschaft, die nun sechs Spieltage vor Schluss der Saison acht Zähler Vorsprung auf Großenlüder/Hainzell hat. „Und außerdem“, fügt der Trainer kämpferisch an, „sind wir gut gerüstet für das Spitzenspiel nächstes Wochenende.“ Spitzenreiter Melsungen II gastiert am Samstag ab 18.30 Uhr in der Geistalhalle.
Großenlüder/H.: Nelling, Decher – Martin, L. Münker (3), B. Dimmerling (4), Alt, S. Münker (3), Malolepszy (7/2), Peppler (2), L. Dimmerling (9), Binzler (4), H. Dimmerling, Räther (3).
TVH: Kretz, Hüter – Deppe (3), Köpke (3), Kemmerzell (8/2), Förtsch (3), Koch, Petersen (5/3), F. Reinhardt (2), A. Krause (7), Matthiessen (7).
Bad Hersfeld. Der Meisterschaftszug der Handball-Landesliga Nord fährt ohne den TV Hersfeld weiter.Nach dem 26:22 (14:11)-Erfolg im Topduell in der Bad Hersfelder Geistalhalle ist die zweite Mannschaft der MT Melsungen derzeit der alleinige Favorit auf den Titel und den Aufstieg in die Oberliga. Jubelnd tanzte der Spitzenreiter nach dem Schlusspiff im Kreis.
Vor knapp 500 Zuschauern waren die Hersfelder nur phasenweise ein ebenbürtiger Gegner. Melsungen beherrschte von Beginn an diese Partie und gab die Führung während der 60 Minuten nicht aus der Hand. Nur ein einziges Mal – beim Stand von 17:17 in der 40. Minute – war der Gastgeber in der Lage, auszugleichen. „Melsungen hat heute absolut verdient gewonnen“, zollte Dragos Negovan dem Gegner seinen Respekt. Chancen nicht verwertet Der TVH-Coach kam nicht umhin, auch festzustellen, dass die MT von technischen Unzulänglichkeiten der Hersfelder lebte: „Sie haben die besser ausgenutzt.“ Fehler machte sein Team vor allem dann, wenn es unter dem Beifall der Zuschauer drauf und dran war, dem Spiel eine Wende zu geben. „Dann war unsere Chancenauswertung einfach zu schlecht,“ ergänzte der Coach. Besonders einer stand an diesem Samstagabend einem Hersfelder Erfolg im Weg: Fabian Meyfarth. Immer wieder hatte der Melsunger Keeper eine Hand oder ein Bein dazwischen, wenn einer aus den Reihen der Gastgeber um Wurf ansetzte. Besonders bitter: Ausgerechnet Außenspieler Philipp Koch – er schoss den Ausgleich zum 17:17 – scheiterte gleich dreimal aus aussichtsreicher Position an ihm beim Stande von 17:19, 18:21 und 18:22. Aber selbst seine Teamkollegen wie Marco Kemmerzell, Lars Matthiessen oder Andy Kause fanden in Meyfarth ihren Meister. Es tat sich einfach keine Lücke auf. „Wir haben dann im Gegenzug einfache Tore kassiert“, stellte Negovan fest. Zum Schluss waren auf dem Statistikbogen 14 Fehlwürfe zu verzeichnen – zuviel gegen einen Hochkaräter aus der Liga. Auch Fynn Reinhardt, mit sieben Toren noch bester Torschütze beim TVH, hatte einige gute Möglichkeiten. Die MT tat aber alles, um das Hersfelder Nachwuchs-Ass, das nach der Serie den TVH verlässt und nach Baunatal wechseln wird, nicht noch mehr Treffer erzielte. Trainer Georgi Sviridenko hatte extra eine Manndeckung gegen Reinhardt beordert. Und mehrmals blockte die Abwehr mit zwei Mann in der Mitte, wenn Reinhardt zum Sprung ansetzte. Ohnehin hatten die Melsunger das Spiel sehr ernst genommen. Sogar Petr Hruby war noch einmal eingesprungen. Der Ex-Profi bestritt erst sei zweites Spiel in der Reserve in dieser Saison, erzielte aber bei diesem Einsatz vier Tore. Blaue Karte gegen Bärthel Nur einmal gab es böse Pfiffe gegen den Gast: Beim Stande von 13:15 in der 34. Minuteging TVH-Regisseur Marco Kemmerzell nach einem Faustschlag von Alexander Bärthel zu Boden. Die beiden Schiris, die sehr gut leiteten, zeigten dem Gästespieler die Rote Karte – und die blaue Karte gleich hinterher. Das heißt: Bärthel bleibt gesperrt, der Spielbericht an den Klassenleiter enthält einen Zusatz über den Vorfall.
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Lars Matthiessen
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